Helmut Vorndran, wie kriminell sind die Franken?

Shownotes

Dieser Podcast wird möglich gemacht durch die Unterstützung von Maintal-Betten. Das Familienunternehmen führt in Reundorf bei Lichtenfels den größten Werksverkauf für Polster- und Boxspringbetten in ganz Bayern – und setzt dabei auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Mehr über unseren Partner erfahrt Ihr auf www.maintal-betten.de.


Es könnte kaum idyllischer sein: Neben der alten Mühle rauscht das grüne Wasser der Itz, das alte Gebäude mit seinen großen Holzterrassen wirkt, als habe es schon einige Stürme überstanden. In einem gemütlichen kleinen Nebengebäude zur eigentlichen Mühle ist eine kleine Wohnung eingerichtet. Ein Holztisch, Regale, eine kleine Küchenzeile.

Dort sitzt Helmut Vorndran, wenn er sich die schauerlichsten Arten ausdenkt, wie man in Franken zu Tode kommen könnte.

Der Kabarettist und Autor, der aus Neustadt an der Saale stammt, hat im oberfränkischen Rattelsdorf Wurzeln geschlagen: Seit über 30 Jahren lebt er in der Mühle, seit 2009 entstehen dort zu großen Teilen seine Franken-Krimis.

Angefangen hat alles mit dem Buch "Das Alabastergrab". Für seine erste Erzählung schuf Vorndran seine Ermittler-Crew mit den Kommissaren Haderlein und Lagerfeld und der Sau (ja, eine Sau!) Riemenschneider, die in späteren Werken von "Pressack" unterstützt wird.

In der neuen Folge des Podcasts "Fränkischer Talk" spricht der Krimi-Autor ausführlich über seine Arbeit, seine Bücher, die Besonderheiten der Franken und was einen Franken-Krimi ausmacht. Denn ihn einfach nur an fränkischen Orten spielen zu lassen und ein bisschen Dialekt unterzubringen, reicht Helmut Vorndran nicht aus.

Wer die Region kennt, findet in Vorndrans Büchern echte Orte und Personen wieder. Eisdielen und Restaurants haben keine Phantasienamen, auch die Wohnorte der Protagonisten kann man in der Realität finden.

Von den Charakteren im Buch ganz zu schweigen: Manche kommen mit ihren echten Namen und Rollen vor, bei anderen gibt es nicht ganz zufällige Ähnlichkeiten: Aus Bürgermeister Bruno Kellner wird Kuno Preller, aus dem Rattelsdorfer Arzt Pechmann wird Glückmann, der echte Leiter des Staatsarchivs heißt Rupprecht, bei Vorndran heißt er Knecht.

Seinen bissigen Humor hat Vorndran früher beim TBC, dem "Totalen Bamberger Cabaret", das er 1984 mitbegründet hat, noch deutlicher ausgelebt. Zusammen mit Daniel Schmidt und Mäc Härder war er jahrelang in der Frankenschau des BR, danach auf Antenne Bayern mit der Comedy-Serie „Finanzamt Forchheim“ erfolgreich.

Warum er das Leben auf der Kabarettbühne eingetauscht hat gegen das Leben als Autor, erzählt Vorndran im Gespräch mit Andrea Pauly. Darin klärt er auch auf, wie es zur alphabetischen Reihenfolge seiner Krimis kam und warum er leidenschaftlich um Titel und Cover-Gestaltung streitet. Und er erzählt, warum er manchmal regelrecht prophetische Fähigkeiten zu haben scheint, egal ob es um die Remigrations-Phantasien von Rechtsextremen oder die Schließung des Bamberger Schlachthofs geht. Beide kamen in seinen Manuskripten bereits vor, bevor sie öffentlich bekannt wurden.

Auch, wenn er eigentlich ein hörbar vergnügter Mensch ist: Vorndran wird immer wieder ernst und leidenschaftlich, wenn er über Ungerechtigkeiten spricht. Er erzählt, wie er in der Corona-Pandemie mit Morddrohungen umgegangen ist, wie er mit Impfskeptikern redete und was er als Pseudo-Teilnehmer auf einer Montagsdemo erlebt hat. Und er erzählt von dem tragischen Tag, als er selbst plötzlich ganz real mit dem Tod direkt vor seiner Haustür zu tun hatte.

Das Video aus unserer Serie Homestories, das Helmut Vorndran in seiner Mühle zeigt, gibt es hier. (Abo!) mehr zum neuen Buch "Die Quokka-Insel", das im Juli erscheint, lest Ihr hier.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.