Schwester Teresa, zweifelst Du je an Gott?

Shownotes

Sie hat 28.000 Follower allein auf Instagram, versteht sich aber nicht als Influencerin. 

Sie wird seit Jahrzehnten als Skateboard-fahrende Nonne bezeichnet, ist aber gar keine Nonne. 

Sie hält jedes Jahr hunderte Vorträge und Keynotes über das Lachen, das Leben und das Glück.

Sie hat vor 20 Jahren in einer Fernsehsendung 100.000 Euro gewonnen und saß schon bei Markus Lanz und auf der "Blauen Couch" des BR. 

Die schreibt zusammen mit dem Chefarzt der Gynäkologie an der Berliner Charité Kochbücher. 

Ihr Gesicht ist überlebensgroß auf Handtücher gedruckt. Und sie hat öfter mal ein Kreuz in den Hinterkopf rasiert, das man aber wegen ihres Schleiers nicht sieht. 

Sie ist eine der bekanntesten Ordensschwestern Deutschlands: Schwester Teresa Zukic, die Gründerin der "Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu" in Oberlindach im Landkreis Erlangen-Höchstadt. 

Eine Nacht, die Teresa Zukics Leben auf den Kopf stellte

Sie hat ihre Geschichte Hunderte Male erzählt: Sie war 18 Jahre alt, es war tief in der Nacht. Sie konnte nicht schlafen und griff nach dem Bücherstapel einer Freundin und erwischte die Bibel. Die hatte sie bis dahin noch nie in der Hand gehalten.

Sie schlug das Buch auf und landete bei der Bergpredigt: Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen.

"Das war ein existenzieller Moment der Berührung", erinnert sich die 60-Jährige. Je länger sie las, desto mehr packte sie die Verwunderung und Begeisterung. Die zweite Wange hinzuhalten, statt sich zu wehren? Bedingungslose Liebe als Versprechen?

Teresa, damals Leistungssportlerin im Sportinternat, war tief berührt.

"Es war, wie wenn die Zeit stillstand. Und ein Frieden, der mich überkommen hat, ein Geliebt-Sein." Sie sei immer sehr von ihrer Mutter geliebt worden, aber diese Erfahrung sei eine andere Dimension gewesen. Wie ein Nachhause-Kommen. 

Teresas Eltern standen unter Schock

Teresa Zukic war nach dieser Nacht nicht mehr dieselbe. Sie zweifelte nicht daran, dass sie von Gott geliebt wird. Ihre Eltern waren konsterniert, als sie den Sport hinschmiss und sich entschied, ihr Leben dem Glauben zu widmen. Die Ankündigung der Tochter, ins Kloster gehen zu wollen, "war ein Schock", erinnert sich Schwester Teresa an das entscheidende Gespräch. 

Neun Jahre lang war sie bei den Vinzentinerinnen in Fulda, doch noch vor der Ewigen Profess – dem Gelübde, das Leben im Kloster zu verbringen – brachte ein Ereignis sie davon ab.

Schwester Teresa und ihre beiden Begleiter

Stattdessen machte sie ihr eigenes Ding: Sie gründete mit dem Bistum Bamberg vor 31 Jahren in Pegnitz die "Kleine Kommunität der Geschwister Jesu", eine geistliche Gemeinschaft, bestehend aus einer weiteren Ordensschwester, ihrem Beichtvater Pfarrer Franz und ihr.  Seit 2011 hat die Gemeinschaft ihr Zuhause in Oberlindach im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Das Leben in der Kommunität war von Gemeindearbeit geprägt. Neben dem Pfarrer gab es eineinhalb Stellen für die beiden Schwestern Teresa und Claudia. Letztere verließ die Kommunität nach 29 gemeinsamen Jahren, Pfarrer Franz ist verstorben.

"Schreinemakers Live" änderte ihr Leben

Nachdem sie in der Fernsehsendung "Schreinemakers Live" zu sehen war, wie sie Skateboard fährt, mit den Jugendlichen in ihrer Gemeinde Basketball spielt oder die E-Gitarre in der Hand hat, nahm ihr Leben einen verrückten Lauf. Teresa Zukic wurde zu einer öffentlichen Figur. Sie stürzte sich in die Aufgabe: Sie wollte nicht missionieren, sie wollte begeistern, mit Musicals, Büchern, Vorträgen.

Sie nimmt jede Einladung für Vorträge und Interviews an: "Wenn's klingelt, ist es der liebe Gott", sagt sie. Und so spricht sie vor allen möglichen Gruppierungen: bei der Fliesenleger-Innung, beim Wirtschaftstag der Sparkasse, bei den Landfrauen, in einer Firma für artgerechte Tiernahrung, vor Kieferorthopäden. 

Selbstklebende Etiketten und Sex-Ikone Beate Uhse

Im Lauf ihres Lebens traf sie nicht nur IT-Abteilungen und Mitarbeiter einer Firma für selbstklebende Etiketten. Auch die Galionsfigur der sexuellen Befreiung, Beate Uhse, begegnete ihr in einem Hotel beim Frühstück. Wie sie dieses Zusammentreffen erlebte und was sie dachte, als Beate Uhse ihr sagte: "Schwester Teresa, wir haben was gemeinsam" – das und mehr erzählt sie ausführlich im Podcast "Fränkischer Talk". 

Im Gespräch geht es darum, wie der Leistungssport ihr bei der Entscheidung für ein geistliches Leben geholfen hat, ob ihr eine eigene Familie je gefehlt hat und um ihre schwere Krebserkrankung.

Sie erzählt, wie sie mit ihren Social-Media-Kanälen umgeht und warum sie kein Problem damit hat, sich bei Alltagsdingen wie einem  Friseurbesuch oder auf dem Oktoberfest zu zeigen. 

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