Dieter Kellouche, wie bist Du aus der Haft gekommen?
Shownotes
Dieser Podcast wird möglich gemacht durch die Unterstützung von Maintal-Betten. Das Familienunternehmen führt in Reundorf bei Lichtenfels den größten Werksverkauf für Polster- und Boxspringbetten in ganz Bayern und setzt dabei auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Mehr über unseren Partner auf www.maintal-betten.de
Im zweiten Teil der Doppelfolge "Fränkischer Talk" mit Dieter Kellouche spricht der Coburger von seiner Zeit nach der Verurteilung: Er berichtet von seinen Versuchen, Kontakt zu seiner Frau und zur Botschaft aufrecht zu erhalten und mit Hilfe von Anwälten gegen sein Urteil zu kämpfen. Er erzählt, wie sein Arbeitgeber reagierte und wie seine Ehefrau in China mit der äußerst belastenden Situation umging.
Das Absurde an seiner Lage: Der einzige, der Kellouche wirklich helfen konnte, war der Mann, der ihn erst hinter Gitter gebracht hatte. Der Scheich, den er im Sommer 2017 auf der Straße getroffen und angeblich angegriffen und beleidigt hatte. Dieser Scheich musste ihm verzeihen und dem Herrscher signalisieren, dass er mit einer Begnadigung einverstanden wäre.
**Öffentlichkeit hätte gefährlich werden können **
Er erinnert sich daran, dass er in Sorge war, dass die Bemühungen von deutscher Seite ihm zum Nachteil werden könnten. Denn die Emirate hätten "ihre eigenen Gesetze" und ließen sich von westlichen Ländern nichts vorschreiben. Zudem sei es für diese Kultur sehr problematisch, wenn negativ über sie gesprochen werde.
**Coburger Tageblatt berichtete immer wieder ** Dennoch entschieden sich sein Bruder und er nach vielen Diskussionen, den Fall öffentlich zu machen. Dabei spielte das Coburger Tageblatt eine entscheidende Rolle: Nach der Veröffentlichung der ersten Artikel über Dieter Kellouches Fall setzte sich auch die Politik mehr für ihn ein. Die großen deutschen Medien hatten kein Interesse an seinem Fall gezeigt. Erst nach der Berichterstattung in Coburg sprangen andere Medien auf und interessierten sich für Dieter Kellouches Schicksal in Schardscha.
**Ein Leben zwischen Hoffnung, Angst und Verzweiflung ** Der Coburger erinnert sich im Gespräch an Selbstzweifel, ob er nicht doch selbst schuld an seiner Misere war.
Er hatte sich das Ziel gesetzt, nach einem halben Jahr wieder frei zu sein. Als das nicht klappte, änderte er seine Zielsetzung: "lebend da raus kommen". Er hatte seit der ersten Misshandlung hinter Gittern Angst um sein Leben. Und in seinen tiefsten Abgründen war er so hoffnungslos, dass er sein Leben beenden wollte. Auch daran erinnert sich Dieter Kellouche im Podcast.
Und er erzählt davon, wie er nach dem plötzlichen Begnadigung zweifelte, dass er wirklich frei ist, bis er auf deutschem Boden landete.
Neuer Kommentar