Max Kropf, was ist der Zauber der Sandkerwa?

Shownotes

Dieser Podcast wird möglich gemacht durch die Unterstützung von Maintal-Betten. Das Familienunternehmen führt in Reundorf bei Lichtenfels den größten Werksverkauf für Polster- und Boxspringbetten in ganz Bayern und setzt dabei auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Mehr über unseren Partner auf www.maintal-betten.de


Am vorletzten August-Wochenende ist in Bamberg jedes Jahr im Ausnahmezustand: Rund 200.000 Menschen werden zur Sandkerwa erwartet. Die Kirchweih ist längst die größte in der Stadt, obwohl die Kirche Sankt Elisabeth eine der kleinsten ist.

Eines der Gesichter – und eine der Stimmen – der Sandkerwa ist Max Kropf. Er ist seit seiner Kindheit in Bamberger Vereinen aktiv und unter anderem Mitglied der Fischerzunft. Die Familie Kropf findet sich immer wieder unter den Teilnehmern und Siegern des Wettkampfs auf der Regnitz. Max Kropf hat ebenfalls teilgenommen und später den Schelch (den flachen Kahn, auf dem die Fischerstecher stehen) gesteuert.

Seit vielen Jahren ist er nicht mehr auf dem Wasser aktiv, sondern kommentiert als Moderator das Fischerstechen fürs Publikum. Seit 2018 moderiert er außerdem den traditionellen Hahnenschlag.

In dieser Folge spricht Kropf über die Sandkerwa, über ihre Geschichte und über ihre Traditionen. Er beschreibt die Regeln der Wettkämpfe und erklärt, warum der Wettstreit auf dem Wasser nur bestimmten Männern vorbehalten ist. Und er begründet, warum die Fischerzunft keine Frauen beim Fischerstechen teilnehmen lässt.

**Gastwirte wollten ein Fest im Stadtgebiet Sand ** Die Sandkerwa nahm ihren Anfang im Jahr 1950. Gastwirte hatten die Idee gehabt, dass im Sand ein Fest nötig wäre. Sie entschieden sich, die Kirchweih der Elisabethenkirche ("das Lieserla", wie Kropf sie nennt) als Anlass zu nehmen. Im September 1951 feierten die Menschen im Sand die erste offizielle Kerwa mit Kerwabaum, Hahnenschlag, Musik, Tanz und Bootsfahrten.

Sie wurde ein großer Erfolg: Laut Chronik kamen 35.000 Menschen. Im zweiten Jahr veranstaltete die Fischerzunft erstmals das Fischerstechen auf der Regnitz.

**Die Tradition als Herzstück der Kerwa ** Für Max Kropf sind Hahnenschlag und Fischerstechen die Herzstücke der Sandkerwa. Ihm ist wichtig, dass die Sandkerwa an den Traditionen festhält, und "nicht nur eine Bier-und-Bratwürscht-Party ist", sagt er im Podcast.„Die Väter der Sandkerwa würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen“, sagt Kropf im Podcast: So hätten die Gastronomen sich das Fest sicher nicht vorgestellt. Auch wenn er Verständnis für Sicherheitsauflagen hat, findet er doch kritische Worte für einige Veränderungen, die aufgrund des großen Andrangs notwendig wurden – vor allem, seit nicht mehr der Bürgerverein alleiniger Veranstalter der Sandkerwa ist.

**Mit dem Dreschflegel auf den Tontopf ** Im Podcast erklärt Max Kropf die Regeln für das Fischerstechen und den Hahnenschlag. Er erläutert, woher die Traditionen kommen und wie der jeweilige Wettkampf abläuft. Die Moderation des Hahnenschlags hat er 2018 übernommen, nach dem Tod von Bürgermeisterin und Vorständin der „Sandgmaa“ Edeltraud Koch. Als er gefragt wurde, ob er das tun würde, gab es keine Zweifel: „Da sagt man nicht Nein, das ist eine Ehre.“ Sein persönlicher Höhepunkt war der Besuch des Ministerpräsidenten Markus Söder vor zwei Jahren, dem er vier vorher abgesprochene Fragen stellen durfte.

Durchs Gewörch

Für den Bamberger ist die Sandkerwa "Lebenselixier". „Sandkerwa is' einfach mei Sandkerwa“, sagt er im Brustton der Überzeugung. Und so wird er auch 2024 wieder zu hören sein, wenn es um den Sieger des Fischerstechens auf der Regnitz geht und wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen, mit verbundenen Augen einen Dreschflegel auf einem Tontopf zu landen. Und irgendwann wird man ihn in der Sandstraße sehen. "Einmal am Abend muss man sich durchs Gewühl und durch die Massen arbeiten", sagt Max Kropf, "das ist ein Muss. Amal muss mer scho durch das Gewörch“.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.